Regensburger Area Studies Preise 2023
Felix Bruckner für seine regionalwissenschaftliche Masterarbeit mit dem ersten Preis ausgezeichnet
Zum vierten Mal in Folge fand die Verleihung des Regensburger Preises 2023 für herausragende Masterarbeiten in den Area Studies am 4. Juli 2024 im Rahmen des gemeinsamen Forschungskolloquiums des Leibniz-WissenschaftsCampus und der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien (GS OSES, UR) statt. Der Preis, der 2020 zum ersten Mal vom CITAS und dem Leibniz-WissenschaftsCampus „Europa und Amerika“ vergeben wurde, fördert Regensburger Forschung im Bereich der Area Studies. Dieser Forschungsbereich setzt sich mit der Kultur, Sprache, Politik, Gesellschaft, Geschichte, Wirtschaft und den Rechtssystemen unterschiedlicher Regionen auseinander.
Der erste Preis von 400 EUR ging an Felix Bruckner, der den Master in Public History & Kulturvermittlung absolviert hat . In seiner Masterarbeit mit dem Titel „Die Grenze im Museum – Narrative einer von Bayern und Böhmen geteilten Grenzregion“ untersuchte er sechs Museen entlang der bayerisch-böhmischen Grenze und verfolgte, wie diese mit Konzepten und Motiven wie (Un)Natürlichkeit, Macht und Ohnmacht sowie Trennungen und Verbindungen umgehen.
Dazu gehören auch Reflexionen über die Idee einer Grenze und deren historische Konstruktion – wie der Eiserne Vorhang als etwas Unnatürliches und Umweltfeindliches – mit dem grünen Band, das einen eher verbindenden narrativen Rahmen bietet. In seiner Arbeit bot er nicht nur Einblicke in die Museumspraxis und -narrative, sondern auch einen Beitrag zum weiteren Feld der Grenzforschung, indem er einen vergleichenden und transregionalen Ansatz zur Nachverfolgung der historischen Dynamik von Prozessen wie Ent- und Grenzung anwandte. Seine Betreuer Prof. Marek Nekula und Prof. Jörg Skribeleit sowie die Preisjury waren von seiner tiefgehenden Analyse, der Qualität des Schreibens und der Breite der konzeptionellen und methodischen Ansätze, die einen wirklich originellen Beitrag zu mehreren Bereichen leisten, sehr beeindruckt. Inzwischen ist Bruckner als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum Erinnerungskultur der UR tätig. Im Forschungs- und Vermittlungsprojekt „Das Grüne Band“ beschäftigt er sich mit dem tödlichen Grenzstreifen ebenso wie mit dem darin entstandenen Biotop, das heute Teil eines länderübergreifenden Naturschutznetzwerkes ist.
Die Masterarbeiten von Tizian Dick (Wirtschaftswissenschaften) und Miriam Mähner (Ost-West-Studien) wurden mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Passend zum Veranstaltungsdatum ging die Preisverleihung in ein Forschungskolloquium mit Blick auf Amerika über: Dr. Jan Hornát, Politikwissenschaftler von der Karls-Universität Prag, sprach darüber, wie kleine Staaten in der US-amerikanischen Außenpolitik eine große Rolle übernehmen.
Neben dem Preisgeld erhalten die Gewinner auch die Chance auf eine Publikation im Blog-Journal „Frictions“ des WissenschaftsCampus. Dort erschienen bereits Texte von Jana Stöxen und Melanie Hussinger, Gewinnerinnen des Preises im Jahr 2020.