Kolloquium Public History
Leben im Dazwischen – Selbstbewusstsein rumänischer Postmigranten in Regensburg (Masterarbeit)
Stefan-Alexandru Iliescu (Universität Regensburg)
26.11.2025, 18 Uhr s.t.
Universität Regensburg, Raum PT 2.0.9
Wie kann man richtig Deutsch sein? Für Postmigranten ist das in Zeiten von Stadtbild-Debatten eine alltägliche und brisante Frage. Die Rolle eines guten Deutschen muss deshalb glaubwürdig verkörpert werden: Eine vorbildliche Arbeitsmoral, ein C2-Sprachniveau, hin und wieder ein gut platziertes „So!” beim Aufstehen. Aber Achtung – die Eltern haben auch Erwartungen! Die eigene Muttersprache darf nicht verlernt, religiöses Fasten muss eingehalten und der Esstisch nie ohne einen Schnaps verlassen werden. Sich situationsbedingt authentisch Deutsch oder Migrantisch geben – das können und wollen einige Postmigranten. Aber fühlen sie sich dann auch wie Deutsche oder Migranten? Oder entsteht ein komplexes Selbstgefühl abseits von eindimensionalen Zugehörigkeitsnarrativen – etwas Dazwischen?
In seiner Masterarbeit möchte Herr Iliescu am Fallbeispiel rumänischer Postmigranten in Regensburg ergründen, wie ein hybrides Selbstgefühl ausgelebt werden kann und welchen Einfluss die öffentliche Repräsentation eines postmigrantischen Dazwischen-Seins darauf hat. Dazu will er Interviews mit Postmigranten führen, relevante Veranstaltungen teilnehmend beobachten und Ausstellungen analysieren.
Im Kolloquium berichten etablierte Forschende im Bereich Public History und Erinnerungskultur über ihre aktuellen Projekte und Studierende der Public History und Kulturvermittlung stellen ihre Abschlussarbeiten vor. Im Vordergrund steht dabei die Möglichkeit zu Austausch und Diskussion im kollegialen Umfeld. Das Kolloquium ist eine gemeinsame Veranstaltung der Juniorprofessur für Public History sowie des Zentrums Erinnerungskultur und wird von Prof. Dr. Juliane Tomann geleitet.